Bei dieser sanften Massage werden durch die Anregung der Lymphflüssigkeit Eiweißkörper aus dem Gewebe geleitet. Die Gewebespannung verringert sich, der Zellstoffwechsel kann wieder normal arbeiten. Die Abwehrlage des Gewebes verbessert sich, Schmerzen werden verringert und der Heilungsprozess deutlich beschleunigt.
Die Manuelle Lymphdrainage ist die geeignete Therapie zur Behandlung lymphostatischer Ödeme, die sich durch ungenügende Transportkapazität der Lymphgefäße bei normaler lymphpflichtiger Last abzeichnet. Darunter fallen angeborene (primäre) sowie sekundäre Lymphödeme. Die klassische Indikation ist das sekundäre Lymphödem des Armes nach Brustkrebsoperationen.
Durch vier Grundgriffe stehender Kreise, Pumpgriffe, Schöpfgriffe und Drehgriffe soll das Lymphsystem aktiviert werden, indem vor allem die Pumpleistung der Lymphgefäße, genauer der Lymphangione, verbessert wird. Durch die Griffe mit ihrem wechselnden Druck wird ein Reiz für das Gewebe erzeugt. Die glatten (unwillkürlichen) Muskelzellen der Lymphangione beantworten diesen Reiz mit erhöhter Pumpfrequenz. Bei Wiederholungen der Griffe folgt ein erhöhter Durchfluss.
Neben der entödematisierenden Wirkung sind die beruhigende, schmerzlindernde und die enspannende Wirkung auf die Skelettmuskulatur. Die Druckrichtung ergibt sich aus den von der manuellen Lymphdrainage erreichbaren Lymphgefäßen und wird immer in Richtung Extremitätenwurzel von Arm oder Bein) bzw. allgemein zum Terminus (Lymphgefäßsystems in den Bereich des Schlüsselbeines) zielen. Dadurch wird die Lymphe zu den zentralen großen Lymphstämmen geleitet. Die manuelle Lymphdrainage bewirkt dabei keine Mehrdurchblutung wie in der klassischen Massage.
Bei ausgeprägten lymphatischen Erkrankungen wird eine Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) mit Kompressionsverbänden oder nach Maß gefertigte Kompressionsstrümpfe, Hautpflege und spezieller Bewegungstherapie kombiniert.
Indikationen:
Kontraindikationen: